Nachhaltige Beschaffung leicht gemacht mit der BBG

In Zeiten zunehmender Bedeutung von Nachhaltigkeit müssen öffentliche Einrichtungen ihre Beschaffungsstrategien überdenken. Nachhaltige Beschaffung bedeutet nicht nur, umweltfreundliche Produkte auszuwählen, sondern auch soziale und wirtschaftliche Kriterien in die Beschaffung zu integrieren. Wie dies gelingt, finden Sie in diesem Artikel, mit Ansätzen, die Ihnen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Beschaffung behilflich sein können. 

# 1 Umweltgerechtheit im Bundesvergabegesetz

Im §20 Abs. 5 des BVergG ist geregelt, dass bei  Vergabeverfahren auf die Umweltgerechtheit der Leistung Bedacht zu nehmen ist. Es handelt sich hier um eine Bestimmung, die öffentliche  Auftraggeber zum Handeln verpflichtet. Wie dies konkret in der Ausschreibung erfolgen kann, zeigt der naBe-Aktionsplan und dessen Kriterienkatalog mit einer Auswahl an technischen Spezifikationen, Zuschlagskriterien, Vertragsbedingungen sowie Eignungskriterien – je nach Produktgruppe. Diese Anforderungen finden sich auch in den Ausschreibungen der BBG wieder. Als zusätzlicher Service findet der Kunde Informationen zu Ausschreibungen die Produkte und Dienstleistungen gemäß naBe beinhalten sowie konkrete Produkte, die den Kriterien des naBe-Aktionsplan entsprechen, im BBG-e-Shop. 

# 2 Spezifikationen für eine nachhaltige Beschaffung

In dem Kriterienkatalog des naBe-Aktionsplan finden sich verschiedene technische Spezifikationen. Hier werden die Umwelteigenschaft als detaillierte Beschreibungen der Anforderungen und Funktionen eines Produkts oder einer Dienstleistung abgebildet, damit die gewünschten Qualitäts- und Leistungsstandards erfüllt werden. Dies kann z.B. die technische Anforderung an einen PC sein, besonders leise und energieeffizient zu sein oder eine erforderliche Umweltzertifizierung für ein Reinigungsmittel.

#3 Zuschlagskriterien wirken sich auf Umweltgerechtheit aus

Zusätzlich zu den technischen Spezifikationen können Zuschlagskriterien eingesetzt werden. Zuschlagskriterien sind die Kriterien, anhand derer öffentliche Auftraggeber das wirtschaftlichste Angebot im Rahmen eines Vergabeverfahrens auswählen. Diese Kriterien können verschiedene Aspekte umfassen, die über den reinen Preis hinausgehen und auch qualitative, umweltbezogene und soziale Faktoren berücksichtigen. 

#4 Mit nachhaltiger Beschaffung Einsparmöglichkeiten finden

Eine Studie vom Öko Institut Berlin belegt, dass umweltfreundliche Produkte unter Betrachtung des gesamten Lebenszyklus teilweise sogar kostengünstiger sind.  Diese Betrachtung nennt man den sogenannten Total Cost of Ownership (TCO) Ansatz. Seit vielen Jahren verfolgt die BBG bereits den TCO-Ansatz und berücksichtigt bei der Preiskalkulation neben den Anschaffungskosten (z.B. Einkaufspreis, Transport und Installation), auch die Nutzungskosten (z.B. Energie- und Materialverbrauch), die Wartungskosten (z.B. Ersatzteile, Lagerung) und die Entsorgungskosten (z.B. Recycling, Entsorgung, Restwert).

Diese Tipps von unseren Einkaufsexpertinnen und Experten helfen Ihnen bei Ihrer nächsten nachhaltigen Beschaffung:

1. Nutzen Sie die Verträge der BBG, in denen die naBe-Kriterien umgesetzt werden; dies wird auf Vertragsebene und Produktebene (nicht bei allen Verträgen!) im e-Shop angezeigt.

2. Entwickeln Sie eine organisationsübergreifende umweltfreundliche Einkaufsstrategie und holen Sie sich dafür Unterstützung von der naBe-Plattform

3. Optimieren Sie Ihre Bedarfsplanung und Logistik (z.B. durch das Zusammenfassen von Bestellungen, um unnötige Transportwege zu vermeiden.), um Effizienz zu steigern und Ressourcen zu schonen.

4. Halten Sie beim Einkauf Ausschau nach Produkten, die mit einem staatlich anerkannten Umweltzeichen wie z.B. dem österreichischen Umweltzeichen markiert sind. Die naBe-Plattform hat für Sie eine Übersicht über Datenbanken und Quellen zusammengestellt.

 

Logo des Aktionsplan nachhaltige öffentliche Beschaffung
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